see and notice / sehen und wahrnehmen
Entspricht das, was wir sehen, der Realität?
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist Sehen von Erfahrung geprägtes Wahrnehmen. Es ist daher niemals objektiv und entspricht somit auch nicht der Realität.
Was bedeutet es dann, etwas mit „eigenen Augen“ zu sehen? Sehen andere Augen etwas anderes und ist es möglich die Abweichungen greifbar zu machen?
Mit unterschiedlichen künstlerischen Mitteln gehe ich diesen Fragen nach, arbeite daran mein Wahrnehmungsbewusstsein zu schärfen oder bewusst meine Wahrnehmung in die Irre zu führen und mit anderen Augen zu sehen. Jeder Versuch, das Phänomen des Sehens einzugrenzen, führt mich weiter in die Tiefe des Entdeckens.
In der Ausstellung zeigte ich Objekte und Installationen aus textilen Materialien und Papier, die im Laufe der Zeit zu diesem Themenkreis entstanden sind.
Claudia Merx sagte in ihrer Eröffnungsrede (Auszüge): „Beim Betrachten der Arbeiten öffnen sich unsere unterbewussten Empfindungswelten und rütteln Assoziationen wach. Intuitiv fühlen, riechen oder hören wir….Aus dem ersten Sehen wird ein intensives Sinneserlebnis. Widersprüche und Grenzerfahrungen werden sichtbar… Ihre (Andreas) Kunst vermittelt Illusionen, sie provoziert den Wechsel von Sicht- und Denkweisen.
Faltungen und Konstruktionen, die je nach Betrachtungswinkel grundverschiedene figurale Gebilde formen. Materialqualitäten, die gerade bedingt durch ihre materialtypischen Spannungen neue Körperformungen, Ansichten und Einsichten eröffnen. Spröde Stränge, gewähren versteckte Einblicke ins verhüllte Zentrum der energetischen Kreation. Konstruktion oder Kosmos?“
VIRTUELLER RUNDGANG